Oo-Yama

das Eingangsposting lautete :

Inmitten des Waldes im Oo-Yama-Gebirge leben zwei verfeindete Elfenstämme. beide nutzen den Bürgerkrieg mit den Zwergen aus, um sich gegenseitig zu bekämpfen.

Shinila'Ta hebt ihren Arm, um ihren Kriegern ebenfalls Einhalt zu gebieten. Ihr Vater liegt irgendwo am Boden. Dushla eilt zu ihm, doch jetzt kommt jede Hilfe zu spät, denn eine alte Regel der Elfen verbietet es, den Tod von Elfen nach einem Kapmf rückgängig zu machen. "Das wäre viel zu freundlich", erwiedert sie in schwer erschüttertem Ton. "Ich verzichte auf das Gebiet jenseits des Flusses. Die Frage ist nur, wie wahr sind die Geschichten?"
Dushla hört was die Prinzessin sagt. "Seid Ihr wahnsinnig? Wir müssen den Zwergenstamm der Tabla, unseren alten Bündnispartner, für unsere Sache gewinnen und diese Dunkelelfen endlich vernichten!"
"Ich entscheide hier", erwiedert Shinila'Ta. "Die Zwerge sind wahrscheinlich Schuld an diesem ganzen Dilemma. Das ist doch so die Zwergenart, andere Stämme auf einander hetzen. Aber das könnte ja genauso gut eine Geschichte sein."

Gewagte Worte, die die Waldelfe da ausspricht. Auch ihr Vater hat die Schlacht nicht überlebt und so stehen sich nun die beiden neuen Stammesführer der verfeindeten Elfenstämme gegenüber. Die Dunkelfe verschränkt die Arme vor der Brust, als Shinila'Ta meint, auf das Gebiet, jenseits des Flusses zu verzichten, gleichzeitig aber auch hinterfragt, wie wahr die Geschichten sein. Ihrem Leibwächter scheint das überhaupt nicht zu gefallen, denn er unterbricht sie, was die Prinzessin, wenn man sie den nun noch als solche bezeichnen kann, nicht gutzuheißen schien. Jaja, die Zwerge, eine heikle Geschichte. Zokora seufzt tief und hebt eine Hand, um zu zeigen, dass nun sie reden will. "Bitte, lassen wir vorerst alles so, wie es ist. Eventuelle Verhandlungen können wir später immernoch abhalten!", meint sie und schaut Shinila'Ta eindringlich in die Augen. Hinter ihr bewegt sich ein Krieger und will Einspruch erheben, ändert seine Meinung aber schnell, nachdem ihm einfällt, dass sie ja nun die Stammesführerin ist.

Wir werden uns wieder sehen", meint Shinila'Ta und dreht sich um. Sie und ihre Krieger nehmen die Toten und Verletzten zurück in's Dorf. "Prinzessin", will Dushla gegen Shinila'Ta einwenden. "Königin. Schweig", unterbricht sie ihn.

Zustimmend nickt die Dunkelfe kurz, bevor sie ihren Kriegern mit einem Fingerzeichen zu verstehen gibt, dass sie nun gehen sollen. Die Leiche ihres Vaters wird mitgenommen, die anderen bleiben auf dem Schlachtfeld zurück. "Sera Zokora, warum habt ihr ihnen das Gebiet nicht streitig gemacht?", fragt einer der Krieger kurz vor dem Gebiet der Dunkelelfen und sieht sie fragend von der Seite an. Zokora schüttelt nur den Kopf. "Später!"

(TIMEWARP: Es ist jetzt später Abend.)

Shinila'Ta kann nicht schlafen. Sie wälzt sich im Bett aber sie bekommt kein Auge zu. Nach gefühlten Zehntausend Kriegstänzermassagen sollte sie ja eigentlich müde genug sein. Sie geht im Nachthemd zum Fluss runter. "Sie lassen ihre Verwundeten und Toten einfach liegen. Es war eine gute Idee sie aufzunehmen... Ob nun als Geiseln oder nicht..." denkt sie laut-leise vor sich hin. Sie kommt an's Ufer, legt ihr Kleid ab und geht in das eiskalte Wasser. Ein tiefer Seufzer entfleucht ihrer Kehle.

Es ist bereits dunkel draußen, als Zokora den wachehaltenden Krieger ablöst. Eigentlich haben alle darauf bestanden, dass die Stammesführerin von nun an keine Wache mehr übernehmen soll, doch Zokora ist da anderer Meinung. Für sie sind Patrouillengänge und das Wache halten eine willkommene Ablenkung. Dieses Mal hält sie sich in der Nähe des Flusses auf, in welchem sie nur wenige Kerzenlängen zuvor mit der Waldelfe gesprochen hat. Sie seufzte tief, als sie sich an einen der Bäume lehnt, die um an dem Fluss entlang wachsen. Da hört sie ein leises Plätschern. Ihre scharfen Augen spähen durch das Dickicht und erkennen eine Person im Wasser. Ist das etwa .... Ein Zweig knackt unter ihren Füßen und sie trott erschrocken einen Schritt zurück, wieder in tiefer in die Schatten der Bäume zurück.

Shinila'Ta hört das Knacken und hat schon eine dunkle Vorahnung. (nicht dunkel-böse, das andere T_T)
Auf Zehenspitzen steigt sie aus dem Fluss heraus und in die Bäume hinein. Sie sieht Zokora neben einem Baum stehen und geht darumherum. Von hinten schlingt sie ihre Arme um Zokora's Hals. "Erwischt", flüstert sie ihr in's Ohr.

Zokora versteckt sich hinter einem Baum und hört langsam näher kommende Schritte. Sie will sich umdrehen, spürt dann aber schon zwei lange, schlanke Arme, die ihren Hals umschlingen. Es bleibt ihr nicht einmal mehr Zeit, ihre Waffe zu ziehen. Sie vernimmt die leise Stimme der Waldelfe an ihrem Ohr und versucht, sich etwas zu entspannen. "Stimmt wohl, ich gebe mich geschlagen", entgegnete sie abwehrend und lächelt leicht.

"Ehrlich? Dann kann ich ja euren ganzen Wald abroden und ein Ödland als Manmal erschaffen." Shinila'Ta kichert leise. "Das war ein Scherz."

Das leise Kichern hinter der Dunkelelfe klingt klar und fast schon angenehm, irgendwie beinahe ansteckend. Doch lachen kann Zokora nicht. Sie hat es nie gelernt und als Dunkelelfe gibt es eigentlich auch keine Gründe, um zu lachen. Daher lächelte sie nur. "Ich wollte mich für vorhin entschuldigen ... ich wusste von dem Angriff aber ..." Sie zuckt mit den Schultern.

"Ich verstehe schon, du warst nicht Frau genug, es zu sagen." Shinila'Ta nimmt ihre Arme wieder weg und hinterlässt einen großen nassen Fleck auf Zokoras Schultern. "Wir könnten ja heiraten, um unsere Stämme aneinander zu binden", kichert sie.
Die neue Königin der N'Hi hatte eigentlich weder Grund zu lachen noch zu scherzen, aber wenn sie es nicht tut, wer soll es dann?

Zokora merkt, wie Shinila'Ta langsam von ihr ablässt. Was sie danach sagt, lässt Zokora erst etwas verwirrt drein blicken, bis sie versteht, dass ein Scherz sein sollte. "Das wäre eine Option, das stimmt", entgegnet sie grinsend und ignoriert die Nässe auf ihrer Schulter. "Und naja, ja, das stimmt wohl, das war ich nicht, der Treue zu meinem Stamm wegen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich diese Treue weiter halten will ..."

Die Königin hmte. "Naja. Ich geh mal mein Nachthemd holen." Damit geht sie langsam in Richtung Fluss zurück und wartet hindurch.

Zokora hebt eine Augenbraue und sieht der nackten Waldelfe nach, wie diese wieder im Fluss verschwindet. Sie läuft ihr ein Stück hinterher, bis sie kurz vor vor dem Wasser zum Stehen kommt. "Nachthemd, mh?"

"Ich konnte nicht schlafen, also wollte ich mich etwas erfrischen."

Zokora grinst weiter. "Mh, geht dir das öfter so?", fragt sie mit ruhiger Stimme und wartet geduldig am Rand des Flusses.

"Normaler Weise reicht es mir eine viertel Stunde auf dem Balkon zu stehen, aber ihr habt meinen Vater umgebracht. Nicht, dass wir ihn vermissen würden, den alten Unruhestifter." Shinili'Ta zieht sich wieder das Nachthemd über. "Was hast du jetzt vor?"

Die Art, wie Shinila'Ta über ihren Vater spricht, lässt Zokora etwas stutzig werden. Aber sie selbst würde wohl auch nicht anders über ihren eigenen sprechen. Sie hat ihn zwar gut leiden können, doch seine Taten und Pläne waren es, die sie haben missbilligend auf ihn herab sehen lassen. Shinilia'Ta fragt, was Zokora jetzt vor habe und diese zuckt mit den Schultern. "Nun, eigentlich bin ich hier, weil ich Wache halten muss. Und was die Sache mit meinem Stamm angeht ... ich weiß es nicht. Ich denke ich muss zuerst einmal wirklich realisieren, dass mein Vater tot ist und ich das neue Oberhaupt bin." Sie seufzt leise. "Und du?"

"Ich? Ich werde mit den Zwergen reden." Shinila'Ta überlegt kurz. "Und was hast du jetzt vor?" Sie setzt sich in's Gras am Ufer des Flusses.

Dushla wacht in einer Art Hospital auf. Nach seinem Berserkeranfall war er doch stark geschwächt. Er geht etwas spazieren. Der Wache am Dorfausgang nickt er zu und geht dann in Richtung Wald.

Zokora verschränkt die Arme vor der Brust. "Jetzt? Ich weiß nicht ... Ich wollte einfach nur eine Runde spazieren gehen, nachdenken und so." Sie lässt sich neben der Waldelfe ins Gras sinken und starrt auf den See hinab. "Betrauerst du den Tod deines Vaters? In irgendeiner Weise?"

"Natürlich tue ich das." Shinila'Ta reibt sich kurz den Nacken. "Als ich noch klein war, hat mein Vater immer mit mir gespielt. Er hat mehr Zeit mit mir als mit etwas anderem verbracht. Als ich noch klein war..." Sie gähnt und streckt sich kurz. Dann lässt sie sich rückwärts in das Gras fallen.

Dushla ist mittlerweile am Fluss angekommen. Im Dunkel sieht er zwei Silhouetten. Er erkennt nach genauem Hinhören eine der Stimmen. Hier sollte ich jetzt wohl besser nicht sein, denkt er sich und geht wieder zurück ins Dorf.